Projekt
Erweiterung Landeskirchenarchiv Eisenach

Für das Kirchenarchiv der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland wurde in Eisenach in einem 1. Bauabschnitt ein ehemaliges Kasernengebäude (BGF 3150 m²) umgebaut und in einem 2. Bauabschnitt ein Neubau (BGF 2200 m²) errichtet. Die beiden Gebäude wurden durch einen unterirdischen Gang verbunden.
Bei dem Bestandsgebäude handelt es sich um ein Mauerwerksbau mit Stahlbetondecken und Splitterschutzdach aus der Zeit vor dem 1. Weltkrieg. Für die zukünftige Nutzung als Magazin sollen Rollregale auf den Geschossdecken des Bestandsgebäudes angeordnet werden. Diese Rollregale bringen zum einen eine hohe Nutzlastlasten und zum anderen strenge Anforderungen an die Verformungsbegrenzungen der Geschossdecken mit sich. Mit Hilfe einer Variantenuntersuchung wurde festgestellt, dass der vollständige Abbruch aller Geschossdecken und der Einbau von Spannbeton-Verbunddecken aus konstruktiver, wirtschaftlicher und bauzeitlicher Sicht die optimale Ertüchtigungslösung für das Bestandsgebäude ist.
Die Spannbeton-Verbunddecken setzen sich aus einem Spannbetonbinder und Halbfertigteildecken zusammen. Der daraus resultierende Verbundquerschnitt weist eine hohe Steifigkeit und damit geringe Durchbiegungen auf, da die Zugzone durch die Vorspannung unter Gebrauchslastniveau ungerissen (Zustand I) bleibt.
Zusammen mit den Geschossdecken wurde auch das Splitterschutzdach und einige Innenwände abgebrochen. Zur Gewährleistung der bauzeitlichen Standsicherheit mussten die verbliebenen Außenwände mit Stahlträgern ausgesteift werden. Anstelle des Splitterschutzdaches wurde das Bestandsgebäude um ein Vollgeschoss aufgestockt.
Der Neubau ist ein 5-geschossigen Massivbau mit Kellergeschoss. Für den Neubau gab es die gleichen Anforderungen an die Geschossdecken wie im Bestandsgebäude. Hier wurden 30 cm dicke Halbfertigteildecken auf Unterzügen angeordnet.